Mulchen ist eine unverzichtbare Technik für einen ertragreichen Gemüsegarten und ermöglicht es, die Wachstumsbedingungen für Pflanzen so zu gestalten, wie sie in der Natur vorkommen.

Mulchen bedeutet, den Boden am Fuße Ihrer Anpflanzungen mit Mulch zu bedecken, der aus verschiedenen Materialen natürlichen, organischen oder mineralischen Ursprungs besteht. Sie können diese Technik überall in Ihrem Garten anwenden, aber Sie müssen einige Regeln beachten und den richtigen Mulch für Ihre Kulturen auswählen, damit er seine volle Wirkung entfalten kann.

Die Vorteile von Mulch für Ihren Garten:

Wenn es richtig gemacht wird, bietet Mulch eine ganze Reihe von Vorteilen, die das Wachstum Ihrer Kulturen verbessern und die Bewirtschaftung Ihres Gemüsegartens erleichtern.

Weniger gießen:

Eine kahle Erde erleichtert die Verdunstung von Wasser und die Transpiration der Pflanzen. Natürlicher Mulch hilft, diese Phänomene zu begrenzen und wirkt wie ein Schwamm, der das Wasser bei Regenwetter besser aufnimmt. Er hat auch die Funktion einer dicken Decke, die die Erde kühl hält und verhindert, dass die im Sommer austrocknet.

Vermeidet das Phänomen der Verschlämmung:

Lehm- und Schlammböden neigen dazu, sich nach Regen zu verdichten und ein Kruste auf ihrer Oberfläche zu bilden. Durch Mulchen Ihres Bodens, z. B. mit Pflanzenmulch, können Sie dies verhindern.

Weniger Unkrautjäten:

Wenn Sie Ihren Boden mit einer Mulchschicht vor Licht schützen, können Die das Wachstum von Unkraut verhindern.

Ein fruchtbarerer Boden:

Bei der Zersetzung verwandelt sich Ihr Mulch in Humus und reichert so Ihren Boden mit Nährstoffen an, die für das Pflanzenwachstum wichtig sind.

Weniger verschmutzte Kulturen:

Ihre kriechenden Kulturen (Erdbeeren, Gurken, Melonen) werden nicht mehr in direktem Kontakt mit der Erde stehen, sondern mit Ihrem Mulch.

Fördert das Bodenleben:

Mulch bietet eine Schutzschicht, die Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede reduziert. Dadurch fördert er die Entwicklung des mikrobiellen Lebens auf der Oberfläche, dass die Freisetzung von Nährstoffen ermöglicht, die für die Entwicklung von Pflanzen notwendig sind (Mineralisierung).

Reduziert das Krankheitsrisiko:

Die physische Abschirmung durch Mulch verringert die Ausbreitung von Krankheiten, die durch das Zerplatzen von Wassertropfen übertragen werden, wenn diese auf den Boden treffen. Dies gilt insbesondere für die Sporen des falschen Mehltaus, die auf diese Weise auf die Blätter und Stängel in Bodennähe geschleudert werden.

Den richtigen Mulch wählen

Es gibt zwei Hauptkategorien von Mulch: mineralischen und organischen Mulch. Es gibt verschiedene Arten von Mulch und Sie müssen den wählen, der sich am besten für Ihren Boden oder die Art der Kultur eignet, die Sie anbauen möchten.

Mineralischer Mulch:

Er ist nicht biologisch abbaubar und seine Verwendung wird für Pflanzen empfohlen, die sich an heißes und trockenes Klima gewöhnt haben.

Es gibt verschiedene Arten von mineralischem Mulch, z. B. gemahlenen Schiefer, Kies oder flache Steine. Am häufigsten wird Puzzolane verwendet, ein kieselsäurereiches Vulkangestein, dessen Wabenstruktur eine gut Wärmedämmung darstellt.

Organischer Mulch:

Neben der Funktion als Bodenschutz hat diese Art von Mulch auch düngende Eigenschaften, wenn er verrottet und sich in Humus verwandelt. Je nach Zersetzungsgeschwindigkeit kann man sie in zwei Kategorien einteilen. Sie sollten auf mehrjährigen Kulturen verwendet werden, die wenig Erneuerung benötigen, wie z. B. Bäume, Sträucher und Staudenbeete.

• Holzspäne: Sie bieten einen langanhaltenden Schutz und sollte vor dem Ausbringen mit einem stickstoffreichen Dünger angereichert werden.
• Pinienrinde: Sie ist für säureliebende Pflanzen empfehlenswert.
• Vorkompostierter, gehäckselter Baum- und Strauchheckenschnitt: Wenn Sie einen Häcksler besitzen, können Sie Ihre Schnittabfälle zu Mulch verarbeiten. Denken Sie jedoch daran, Schnittabfälle von Nadelbäumen auszuschließen, um eine Übersäuerung Ihrer Erde zu vermeiden.

Mulch mit mittlerer Lebensdauer < 4 Jahre

Sie können für alle Arten von Pflanzen und für Kulturen mit kurzem Zyklus verwendet werden.

Rasenmähen:

Sie können ihren Rasenschnitt zu Mulch verarbeiten. Denken Sie aber daran, die Dicke des Mulchs auf wenige Zentimeter zu beschränken, damit er nicht verrottet.

Nicht ganz reifer Kompost:

Nur bei bereits entwickelten Pflanzen anwenden. Vermeiden Sie den Kontakt mit Stängeln und Stämmen, um keine Verbrennungen zu verursachen.

Leinenspäne und Hanfstreu:

Diese Mulch Materialien mit ihrer hervorragenden Wärmeisolierung eignen sich sehr gut zum Mulchen von Gemüsegärten und Beete mit ein- oder mehrjährigen Pflanzen. Außerdem sind sie aufgrund ihres fast neutralen oder leicht sauren pH-Werts ideal als Mulch für Ihre Rosen.

Laubblätter:

Aufgrund ihres hervorragenden C/N-Verhältnisses können sie auf natürliche Weise am Pflanzenboden kompostiert werden.

Buchweizenhülsen:

Vielseitig einsetzbarer Mulch, der eine abstoßende Wirkung auf Schnecken und Nacktschnecken hat. Durch seine Wirkung als physische Barriere schränkt er außerdem die Fortpflanzung von Dickmaulrüsslern ein.

Mulch aus Fasern pflanzlichen Ursprungs:

Er kann zum Anlegen eines Staudenbeetes oder einer Hecke verwendet werden. Er lässt Wasser und Sauerstoff, aber kein Licht durch. Aufgrund dieser Eigenschaft kann er auch auf einem bereits von „Unkraut“ überwucherten Boden eingesetzt werden und diesen nach einigen Monaten in Humus umwandeln.

Getreidestroh:

Dies ist der sogenannte „traditionelle“ Mulch. Allerdings ist es heutzutage schwierig, unbehandelten Mulch aus Biologischem Anbau zu finden. Außerdem neigt Stroh dazu, wegzufliegen und kann Samen von Pflanzen mitbringen, die Sie nicht unbedingt in Ihrem Garten wachsen sehen wollen (Unkräuter).

Hier einige Beispiele für die Lebensdauer von organischem Mulsch:

• Zwei bis drei Jahre > Flachsstroh, Sonnenblumenschalen, Buchweizenhülsen und Hanfstroh.
• Etwa ein Jahr > je nach Größe: Stroh, Blätter.
• Einige Wochen > Rasenschnitt.

Wie gelingt das Mulchen?

Nachdem Sie nun wissen, welche Art von Mulch für Ihre Kulturen und die gewünschte Schutzdauer geeignet ist, können Sie nun endlich mit dem Mulchen Ihres Bodens beginnen. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen, wann Sie mulchen und wie Sie mulchen sollten:

• Mulchen Sie nicht bei starkem Wind.
• Mulchen Sie nicht auf gefrorenem Boden, da Sie dadurch die Erwärmung des Bodens verzögern könnten.
• Mulchen Sie nicht auf einem von Unkraut befreiten Boden, es sei denn, Sie verwenden Mulchfilz aus Pflanzenfasern.
• Bewässern Sie Ihren Boden vor und nach dem Mulchen reichlich.
• Halten Sie eine Mindestdicke von 5 bis 10cm ein. Außer bei Buchweizenhülsen und Hanf, die eine hohe Deckkraft haben.
• Teilen Sie Ihren Mulch in zwei oder drei Durchgänge auf, bevor Sie die empfohlene Dicke erreichen, damit Ihre jungen Blumen- und Gemüsepflanzen nicht erstickt werden.
• Halten Sie beim Anlegen von Staudenbeeten die Abstände ein, damit sie Ihren Mulch ein bis zwei Jahre nach der Pflanzung bedecken.
• Fügen Sie jedes Jahr 2 bis 3cm Mulch hinzu, um den Verlust auszugleichen, wenn Sie kurzlebigen organischen Mulch verwenden.
• Wenn Sie Ihren Mulch in die Erde einarbeiten möchten, tun Sie dies im Herbst.