Garten winterfest machen: Was ist zu tun?

Kurze Tage, lange Nächte, frostige Temperaturen: Wenn wir uns am liebsten mit einem Tee aufs Sofa kuscheln, macht auch der Garten Pause. Doch damit die Pflanzen einen Winterschutz erhalten und im Frühjahr wieder kräftig austreiben, haben wir auch in der kalten Jahreszeit einiges zu tun.

1. Laub auf Rasen entfernen

Liegt noch Laub auf dem Rasen, sollte es unbedingt aufgeharkt werden, sonst könnte das Gras faulen. Auch von den Wegen muss man die Blätter entfernen, bei Regen oder Frost wird es sonst rutschig. Und wer herbstliches Laub in der Dachrinne ignoriert, riskiert, dass diese bei Starkregen überläuft. Wer in einer Ecke des Gartens einen Laubhaufen aufschichtet, schafft ein Winterquartier für Igel und Co. Um Laubkompost anzulegen, sammelt man Blätter in einem Jutesack und lässt diesen einige Monate ruhen. Die Blätter können aber auch als schützende Decke auf den Beeten verteilt werden. Dort wärmen sie die Pflanzen in frostigen Zeiten und füttern die Bodenlebewesen.

Laubhaufen, der mit einem Rechen zusammengetragen wurde.

2. Pflanzen winterfest einpacken

Jetzt gilt es, alle Kübelpflanzen vor Frost zu schützen. Ein mit Laub oder Stroh gefüllter Jutesack oder Noppenfolie, die rund um den Topf gewickelt wird, dienen als isolierende Hülle für die Wurzeln. Eine Vlieshaube hält die Kälte von den Zweigen fern. Rosen sollten angehäufelt oder mit Laub geschützt werden. Auch Reisig funktioniert bestens – ein praktisches Recycling für den Tannenbaum. Besonders junge Bäume sind anfällig für Frostrisse. Diese entstehen, wenn die dunkle Rinde an kalten, sonnigen Tagen großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Um Frostrissen vorzubeugen, streicht man die Stämme mit Kalkfarbe weiß.

Pflanzen in Luftpolsterfolie und Jutesäcke gewickelt, um sie vor Kälte zu schützen.

3. Obstbäume und Sträucher beschneiden

Von Januar bis Anfang März ist ein guter Zeitpunkt, um Obstbäume zu beschneiden – allerdings nur bei frostfreiem Wetter. Alle Äste, die nach innen wachsen oder sich kreuzen, werden entfernt. Jetzt ist auch ein guter Moment, um dem Kugelbaum einen Schnitt zu verpassen. Das gilt auch für Sträucher, die erst im Sommer blühen. Wer jetzt aber die Schere bei Frühjahrsblühern wie Forsythie und Weigelie ansetzt, bringt sich um die Blütenpracht, weil die Knospen längst gebildet sind. Für alle Gehölze gilt: Ein starker Rückschnitt regt starkes Wachstum an. Wer die Wuchskraft etwas eindämmen möchte, nimmt sich mit der Schere besser zurück.

4. Die Vorteile von Mulch

Kalter Wind setzt nicht nur den Pflanzen zu, auch der Boden leidet, da die oberen Schichten austrocknen. Wer die Beete mulcht, also mit einer Schicht pflanzlichen Materials bedeckt, schützt Stauden, Sträucher und den Boden gleichermaßen. Das im Herbst angefallene Laub ist ein gutes Mulchmaterial über den Winter, aber auch die – gehäckselten – Äste vom Baumschnitt und zerkleinertes Schnittgut aus dem Staudenbeet bilden jetzt eine wärmende Decke.

Mulch, der von Hand um die Pflanzen gestreut wird.

5. Schädlinge rechtzeitig bekämpfen

Spinnmilben und andere Schädlinge überwintern als Eier in der Rinde von Obst- und Ziergehölzen. Wer sie im Februar und März bekämpft, vermeidet eine Schädlingsinvasion im Frühjahr. Besonders effektiv gegen die ungebetenen Wintergäste, aber schonend zu Bienen und Nützlingen ist das Austriebsspritzmittel von Solabiol. Es wirkt gegen Spinnmilben an Obst- und Ziergehölzen und gegen Schild- und Wollläuse an Ziergehölzen, die im Gewächshaus überwintern.

6. Stauden im Winter

Verblühte Stauden schneiden oder stehen lassen – das ist die Frage. Schöner ist es, sie bleiben stehen, denn die Samen- und Fruchtstände von Purpursonnenhut oder Distel, von Brandkraut und Lampionblume werden unter einer Schicht Raureif zum Hingucker im Beet. Sie dienen auch als Winterfutter für Vögel. Außerdem schützen die Stängel und Blätter die Wurzeln vor Winterkälte und werden von Insekten als Unterkunft genutzt. Ausnahmen machen Blumen, die nicht sehr ausdauernd sind, wie etwa Prachtkerzen und Stockrosen. Werden sie schon im Herbst oder Winter gekürzt, können sie ihre Kräfte für das Frühjahr besser sammeln. Auch kranke, etwa von Mehltau befallene Stauden, sollten zurückgeschnitten werden.