Während Gehölze in der freien Natur bestens ohne Säge und Astschere zurechtkommen, ist ein Baumschnitt im eigenen Garten sinnvoll. Mit einem Gehölzschnitt zum richtigen Zeitpunkt lässt sich Wachstum fördern oder bremsen, trägt der Baum mehr Früchte, erzielt man einen schönen Wuchs und verjüngt das Gehölz.

Welche Gehölze muss man schneiden?

Den meisten Bäumen und Sträuchern tut es gut, wenn sie beschnitten und ausgelichtet werden. Kugelbäume beispielsweise müssen regelmäßig in Form gebracht werden. Der Obstbaumschnitt sorgt dafür, dass die Gehölze viele aromatische Früchte tragen, weil die Sonne durch die Krone scheinen kann. Auch bei vielen Ziersträuchern lässt sich die Blütenbildung mit einem Schnitt anregen. Andere Gehölze wiederum vertragen Schnittmaßnahmen nicht sonderlich gut. Bei Magnolie, Blumen-Hartriegel und Zaubernuss etwa tritt viel Saft aus, die Schnittflächen verheilen nur sehr langsam. Auch die Wunden des Fächerahorns bluten lange und sind anfällig für Pilzkrankheiten. Alle vier Gehölze entwickeln aber im Laufe der Jahre einen so schönen Wuchs, dass ein Schnitt in der Regel überhaupt nicht nötig ist.

Blühende Magnolie in einem Park.
Viele Bäume wie zum Beispiel Magnolien wachsen auch ohne
Baumschnitt schön und gleichmäßig.

Winter- oder Sommerschnitt?

Wann sollten Bäume beschnitten werden? Hier scheiden sich die Geister. Für den Winterschnitt spricht, dass man dank des fehlenden Laubs besser sehen kann, wo Astschere und Säge angesetzt werden müssen. Außerdem sitzen die Säfte vor dem Beginn der Wachstumsphase noch in Stamm und Wurzeln, durch einen Schnitt in dieser Zeit verliert der Baum also kaum Nährstoffe. Im Sommer dagegen heilen die Wunden schneller, denn die dann „im Saft stehende“ Pflanze kann das verletzte Gewebe rascher schließen. Ist die Krone voll belaubt, lässt sich das Ergebnis besser beurteilen. Darüberhinaus treiben im Sommer beschnittene Gehölze nicht so stark durch, weil ihr Wachstum für die Saison schon weit fortgeschritten ist. Ein Nachteil des Sommerschnitts ist dagegen die Sonnenbrandgefahr. Blätter und Rinde, die eben noch von einem großen Ast beschattet wurden, sind plötzlich dem Sonnenlicht ausgesetzt.

Grundsätzlich gilt: Der Winterschnitt gilt der Erhaltung und ist vor allem wichtig bei Obstbäumen – an frostfreien Tagen von Januar bis Anfang März. In dieser Zeit darf man die Triebe ruhig großzügiger entfernen. Ein radikaler Schnitt im Winter fördert den Neuaustrieb im Frühjahr. Ein Sommerschnitt – bis Ende August – gilt dagegen der Form, der Korrektur und der Pflege. Bevor man im Sommer zu Säge und Astschere greift, sollte man sich vergewissern, dass keine Vögel im Gehölz nisten. Im Frühjahr blühende Sträucher, wie beispielsweise Ranunkelstrauch oder Brautspiere, werden alle paar Jahre nach der Blüte ausgelichtet. Sommerblüher, etwa Schmetterlingsflieder und Perlmuttstrauch, beschneidet man dagegen im späten Winter.

Der richtige Schnitt

Was muss weg? Eine Faustregel: Äste, die nach innen wachsen, werden entfernt. Kreuzen sich Zweige und scheuern sie womöglich aneinander, werden sie geschnitten. Und natürlich hat auch Totholz in einer gesunden Pflanze nichts zu suchen.

Eine große Schnittfläche bietet Pilzen und Bakterien eine große Angriffsfläche. Besser ist also, die Wunde möglichst kleinzuhalten. Deshalb werden Säge und Schere immer senkrecht angesetzt. Scharfes Werkzeug sorgt für glatte Schnitte, die nicht ausfransen. Wer möglichst nah am Stamm kappt, vermeidet, dass kurze Stummel stehenbleiben, die im Laufe der Zeit faulen können.

Wundversorgung

Für eine gute Wundheilung empfiehlt sich eine Versorgung nach dem Schneiden. Baum-Wundwachs von Solabiol bildet einen elastischen Film, der die Schnittstelle luftdicht verschließt. So wird sie vor Nässe und Austrocknung geschützt und das pflanzeneigene Wundgewebe kann sich ungestört bilden. So ist die Wunde gut versorgt und der Baum kann sich schnell regenerieren.

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