Oleander und Olivenbäume richtig überwintern – was ist zu tun?

Oliven und Oleander in großen Kübeln geben unseren Terrassen und Balkonen ein besonderes mediterranes Flair. Im Sommer vermitteln sie ein Gefühl von Urlaub und Entspannung. Doch im Herbst und Winter kommen die Pflanzen in unseren Breitengraden oft an ihre Grenzen.

In der Mittelmeerregion kommen zwar auch kühlere Temperaturen oder gar Fröste vor, den klimatischen Bedingungen in Deutschland sind Olivenbaum und Oleander allerdings von Natur aus nicht gewachsen.

Oleander im Regen
Olivenbaum

Die falsche Überwinterungsmethode kann die Pflanzen langfristig schädigen

Es kann daher im Herbst und Winter immer wieder Phasen geben, in denen es zu feucht und/oder zu kalt für diese mediterranen Schönheiten ist. Allgemein gibt es zwar die Möglichkeit die beliebten Kübelpflanzen in kühlen, aber frostfreien und möglichst hellen Räumen – wie Wintergärten und Gewächshäusern – überwintern zu lassen. Doch hat nicht jeder Hobbygärtner die passenden Begebenheiten oder den Platz zur Verfügung. Oft wird dann auf eine Alternative, wie Treppenhäuser, Schuppen oder Garagen mit Fenstern ausgewichen. Diese Orte eignen sich aber aufgrund der Lichtverhältnisse nicht gut zum Überwintern der Pflanzen.

Die immergrünen Oliven und Oleander sind am Heimatstandort, der Mittelmeerregion, hohe Sonneneinstrahlung gewöhnt und leiden schnell, wenn es zu dunkel ist. Die falschen Überwinterungsbedingungen führen dann zwangsläufig zu Blattfall und zu einem starken Auftreten von SpinnmilbenBlattläusen und Schildläusen. Die geschwächten Pflanzen brauchen dann im Frühjahr viele Wochen, um sich von dieser Stressphase zu erholen.

Daher kann es sowohl für Oleander als auch für Olivenbäume sinnvoll sein, sie so lange wie möglich im Freien überwintern zu lassen. Abhängig vom Alter und der Gesundheit der Pflanze, vertragen Oleanderpflanzen leichte Fröste und Oliven sogar Fröste von bis zu -8 Grad Celsius.

Die richtige Überwinterung im Freien – Schutz, Standort und Wässerung

Für eine Überwinterung im Freien sollten die Pflanzen gut mit Kalium versorgt und in einem ausreichend großen Gefäß gepflanzt sein. Um zu verhindern, dass der Frost besonders leicht in die Töpfe eindringen kann, um dort das empfindlichste Organ, die Wurzel, zu schädigen, sollten die Töpfe mehrfach mit Noppenfolie umwickelt werden. Anschließend können die geschützten Kübel noch mit Jutesäcken oder Schilfmatten verschönert werden.

Die Pflanzen werden dann wind- und vor der Morgensonne geschützt aufgestellt. Zudem sollte auch in den Wintermonaten nicht vergessen werden die Pflanzen regelmäßig zu gießen. Trotz der niedrigen Temperaturen verdunsten die Pflanzen Wasser. Da dies oft vergessen wird, kommt es zu der paradoxen Situation, dass viele Pflanzen im Winter vertrocknen und nicht, wie man vermuten würde, erfrieren. Insbesondere vor nahenden Frösten sollten die Pflanzen immer gut mit Wasser versorgt werden.

Töpfe sind mit Luftpolsterfolie umwickelt und mit einem Jutesack abgedeckt, um sie vor Kälte zu schützen.

Treten dann die ersten Minusgrade auf, sollte man die Pflanzen zusätzlich oberflächlich einpacken. Dazu gibt es spezielle Vliese. Diese verhindern, dass die Pflanzen während der Frostperiode, aufgrund von Sonneneinstrahlung und Wind, zu viel Wasser verdunsten. Sobald die Frostphase endet und die Temperaturen über 0 Grad erreichen, entfernt man das Vlies wieder, um zu verhindern, dass sich die Luft unter dem Vlies bei Sonneneinstrahlung zu stark erwärmt. Dadurch wird ein frühzeitiger Austrieb oder Blattfall verhindert.

Sollten die Temperaturen zu stark absinken, sodass sie durch Noppenfolie und Vlies nicht mehr zuverlässig geschützt sind, können die Pflanzen kurzfristig an einen frostfreien Ort gebracht werden. Sie sollten danach allerdings möglichst schnell wieder an ihren Außenplatz gebracht werden.

Mit ein wenig Beobachtungsgabe und leichten Eingriffen, können Oleander und Olivenbäume somit in vielen Teilen Deutschlands weitestgehend draußen überwintert werden.