Nasse, milde Winter und trockene, heiße Sommer, starke Stürme und eingewanderte Schädlinge: Die Pflanzen in der freien Natur wie auch die in den heimischen Gärten kämpfen mit Herausforderungen. Je nach Ansprüchen und Empfindlichkeiten machen ihnen manche Widrigkeiten mehr, andere weniger zu schaffen. Auf jeden Fall gilt: Die robusten Arten tun sich deutlich leichter. Weder extreme Witterungsverhältnisse noch fremde Fressfeinde bringen sie an ihre Grenzen. Dank ihrer stabilen Gesundheit und ihrer Anspruchslosigkeit trotzen sie ihnen relativ problemlos. Davon profitieren nicht nur die Pflanzen selbst. Für Hobbygärtnerinnen und -gärtner bedeuten robuste Arten weniger Pflegeaufwand und Frust – sowie Kosten, weil nur selten ein eingegangenes Grün ersetzt werden muss.
Standortgerecht pflanzen
Wer also entspannter gärtnern und mehr Zeit mit Genießen als mit Pflegen verbringen möchte, entscheidet sich für robuste Pflanzenarten, die fast ganz von allein gedeihen. Wichtig bei der Wahl des Grüns ist allerdings nicht nur die Robustheit, auch die Ansprüche spielen eine elementare Rolle. Eine Staude, die es sonnig und trocken liebt, wird an einem schattigen Fleckchen in feuchtem Boden leiden – egal wie kräftig und pflegeleicht sie eigentlich ist. Deshalb schaut man zunächst auf den Standort: Liegt das Beet in der Sonne, im Halbschatten oder im Schatten? Ist der Boden feucht oder trocken, lehmig oder sandig? Mit diesen Kriterien kann man nun die Pflanzen aussuchen, die optimal zum Standort passen und obendrein robust und pflegeleicht sind.
Lieber heimisch als exotisch
Generell gilt: Heimische Pflanzen sind robuster als exotische. Im Laufe der Zeit haben sie sich optimal an die hiesigen Bedingungen angepasst. Davon profitieren auch die Tiere, die sich von ihren Pollen und ihrem Nektar, ihren Blättern und ihren Früchten ernähren und die zwischen den Zweigen oder in den hohlen Stängeln nisten. Dennoch gibt es Pflanzen, die zwar ursprünglich von anderen Kontinenten stammen, sich hier aber bestens akklimatisiert uns als sehr unempfindlich erwiesen haben. Auch Wildbienen und Schmetterlingen fliegen auf diese eingewanderten Schönheiten.
10 unempfindliche Pflanzen
Diese Stauden sind besonders pflegeleicht und robust:
Herst-Anemone (Anemone tomentosa) Je nach Sorte leuchten die Blüten in Weiß oder Rosa von August bis Oktober. Die Herbstanemone mag Sonne ebenso wie Halbschatten, einen trockenen Boden genauso wie einen frischen.
Hohe Fetthenne (Sedum Telephium-Hybride) Diese Stauden ist extrem unkompliziert. In ihren fleischigen Blättern speichert sie Wasser, deshalb übersteht sie trockene Zeiten problemlos. Ihre Blüten in Altrosa oder Weiß öffnet sie im Spätsommer und Herbst.
Sommer-Wald-Aster (Aster divaricatus) Diese pflegeleichte Schönheit gedeiht quasi überall im Garten – ob sonnig oder halbschattig, trocken oder frisch. Ihre unzähligen weißen Blütensternchen öffnet sie im August und September.
Spornblume (Centranthus ruber) Die weiß oder purpurrot blühende Staude gibt sich mit wenig zufrieden und lässt sich selbst in Pflasterfugen und Schotter nieder, wenn man es ihr erlaubt. Am liebsten steht sie sonnig und trocken bis frisch. Ihre Blüten leuchten von Juni bis Oktober.
Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium) Die heimische Staude lockt mit ihren leuchtend weißen Blüten und ihrem Duft von Juni bis August unzählige Insekten an. Sie mag es sonnig und akzeptiert trockenen Boden ebenso wie frischen.
Witwenblume (Knautia macedonia) Von Juni bis September tanzen die purpurroten Köpfchen der Witwenblume über den Beeten. Die anspruchslose Insektenweide steht am liebsten an einem sonnigen Standort mit trockenem bis frischen Boden.
Diese Ziergehölze sind unkompliziert und anspruchslos:
Herbstflieder (Syringa microphylla) Ursprünglich stammt der Herbstflieder aus China. Aber auch in Mitteleuropa gedeiht er problemlos. Der pflegeleichte Kleinstrauch öffnet von Juni bis Oktober seine kleinen hellrosa Blüten. Ab liebsten steht er sonnig, aber auch Halbschatten ist für ihn kein Problem.
Kornelkirsche (Cornus mas) Dieser heimische Kleinbaum/Großstrauch öffnet im Februar seine kleinen gelben Blüten und füttert damit die ersten Bienen. Später dann liefert er essbare, rote Früchte. In der freien Natur wächst die Kornelkirsche auf sonnigen, trockenen, eher kargen Standorten. Im Garten hat sie aber auch mit feuchteren Böden kein Problem.
Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) Im April leuchten unzählige weiße Blüten an diesem Großstrauch. Im Juni dann locken die dunkelblauen, essbaren Beeren Vögel an. Die unkomplizierte Felsenbirne gedeiht in der Sonne wie im Halbschatten und akzeptiert trockene, aber auch feuchte Böden.
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) Wie der Herbstflieder ist auch der Schmetterlingsflieder keine heimische Art und kommt ursprünglich aus China. Doch auch er hat sich in Mitteleuropa bestens etabliert. Er liebt sonnige TSandorte und hat mit Trockenheit und Hitze keine Probleme. Dafür ziehen seine Blütenrispen, die in unterschiedlichsten Farben leuchten, unzählige Insekten an.