ZUSAMMENSETZUNG DES BODENS

Das Leben im Boden ist mikroskopisch klein und ein Lebensraum intensiver biologischer Aktivität. Jedes Bodenelement spielt seine spezifische Rolle bei der Herstellung und dem Recycling der organischen Stoffe, aus denen Lebewesen bestehen. Jeder Bodentyp eines Gartens besteht aus vier Elementbereichen, der Anteil in jedem Bereich variiert je nach Witterung und Bodenbeschaffenheit.

  • 10% bis 40% Gas: Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf
  • 10% bis 40% Wasser mit gelösten Substanzen
  • 35% Mineralstoffe
  • 15% organische Stoffe

Die Eigenschaft der mineralischen und organischen Stoffe im Gartenboden besteht darin, Nährstoffe sowie Wasser zu filtern und zu speichern, um Auslaugungs- und Verdunstungsverluste zu vermeiden. Organische Stoffe im Boden beinhalten verschiedene Organismen wie Bakterien, Pilze, Insekten sowie Humus. Wie die für die Bodenfruchtbarkeit wichtigen Tonminerale können sie Nährstoffe speichern. Aber sie haben auch die Fähigkeit, neue Nährstoffe, Pigmente, Hormone und Antibiotika aus vorhandenem Ausgangsmaterial herzustellen, die für das Pflanzenwachstum und die Schädlingsresistenz wichtig sind.

DIE VERSCHIEDENEN BODENARTEN

Es gibt vier Haupttypen von Gartenböden. Jeder Boden hat seine speziellen Eigenschaften, die geeignete Pflanzmethoden erfordern.

Lehmboden

Beim Lehmboden handelt es sich um einen schweren Bodentyp mit hohem Tonanteil. Allgemein gilt, dass ein Tonanteil von 15% bis 25% geeignet ist, um Böden fruchtbar zu machen. Die Beschaffenheit von Lehmboden variiert je nach Jahreszeit; er wird im Winter weich, während er in Dürreperioden rissig aussieht. Seine Fähigkeit zur Wasser- und Nährstoffspeicherung macht ihn zur besten Gartenerde.

  • Tipp: Streuen Sie organischen Dünger, mulchen Sie und setzen Sie regelmäßig Kompost zur Gartenbodenverbesserung ein, damit er leichter wird. Vermeiden Sie dagegen, ihm zu viel Sand beizumischen – das kann dazu führen, dass sich Ihr Boden in Beton verwandelt!

Schluffboden

Schluffboden ist reichhaltig und fruchtbar, aber aufgrund des Mangels an Lehm (weniger als 10%) und Sand eher bröselig und empfindlich gegen Erosion. Bei Schluffboden sollten Sie einmal im Jahr Kompost einbringen, um ein gutes Pflanzenwachstum zu erzielen. Aufgrund seiner Wasser- und Luftdurchlässigkeit muss schluffiger Boden regelmäßig belüftet und mit organischem Mulch abgedeckt werden, damit sich nach Regenfällen an der Oberfläche keine Kruste bildet.

  • Tipp: Schluffboden sollten Sie nicht bearbeiten, wenn er noch sehr feucht ist, da Sie sonst Gefahr laufen, ihn zu verdichten.

Sandboden

Sandboden ist ein sogenannter leichter Boden. Eine der besonderen Eigenschaften von Sandboden ist seine hohe Wasser- und Luftdurchlässigkeit. Dadurch kann er sich bei Sonneneinstrahlung schnell erwärmen, kühlt aber im Gegenzug dann auch leicht wieder aus. Sein größter Nachteil ist jedoch, dass der sandige Boden dazu neigt, wenig Wasser und Nährstoffe zu speichern. Deshalb sollten Sie ihn in der warmen Jahreszeit regelmäßig mit kleinen Mengen Wasser gießen, um die Pflanzen optimal zu versorgen.

  • Tipp: Denken Sie daran, Ihre sandigen Bodenflächen regelmäßig zu mit kleinen Düngergaben zu versorgen, um zu verhindern, dass Nährstoffe ausgewaschen werden.

WOHER WEISS ICH, WELCHE ART VON BODEN ICH HABE?

Zeig mir Deinen Boden, und ich sage Dir was Du pflanzen sollst… Oftmals versuchen wir, unseren Boden so zu verändern, dass wir die Pflanzen anbauen, die uns gefallen. Wir sollten das, was wir anbauen, aber eher an den in unserem Garten vorherrschenden Bodentyp anpassen. Nachfolgend finden Sie verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Art und Zusammensetzung Ihres Bodens bestimmen können. Das Berühren ist eine wirkungsvolle Weise, die Beschaffenheit des Bodens zu verstehen. Dazu müssen Sie lediglich den „Wursttest“ machen:

  • Nehmen Sie eine Handvoll Erde aus Ihrem Garten und reiben Sie sie zwischen den Fingern.
  • Wenn Sie nicht in der Lage sind, eine Wurst zu formen, weil diese zuvor zerkrümmelt, haben Sie wahrscheinlich sandigen Boden.
  • Wenn Sie eine Wurst formen können, ohne dass Sie ihre Enden verbinden können, dann haben Sie schluffigen Boden.
  • Wenn sich die Enden Ihrer Wurst verbinden lassen, dann ist es wahrscheinlich Lehmboden.

Manchmal kann auch die einfache Betrachtung der Farbe des Bodens im eigenen Garten wertvolle Informationen über seine Beschaffenheit liefern.

  • Weißlicher Boden ist mit hoher Wahrscheinlichkeit reich an Kalk oder Sand
  • Schwarze Erde ist ein Anzeichen für Moorboden
  • Dunkelbrauner Boden ist oftmals reich an organischer Substanz

Auch Pflanzen sind auch ein guter Indikator für die Bodenart. In der Tat wachsen manche Arten nur auf bestimmten Böden. Achten Sie daher auf das natürliche Pflanzenvorkommen in Ihrem Garten im Vergleich zu den Eigenschaften der Pflanzen, die Sie anbauen möchten. Sauerampfer und Sauerklee beispielsweise deuten auf saure Böden hin. Gänseblümchen, Löwenzahn und Gundermann sind ein Hinweis auf nährstoffarme Böden.

Wenn Sie sich umfassend über den Boden in Ihrem Garten informieren möchten, wenden Sie sich am besten an ein einschlägiges Fachlabor. Nach eingehender Analyse erhalten Sie Informationen zu verschiedenen Aspekten:

  • Beschaffenheit (Anteil Lehm, Schluff und Sand)
  • Calciumkonzentration
  • Nährstoffverfügbarkeit
  • Verhältnis C/N (Kohlenstoff zu Stickstoff)
  • Konzentration der organischen Substanz
  • Säuregrad des Bodens (pH-Wert)

Bevor Sie sich mit einem Labor in Verbindung setzen, sollten Sie den Kauf eines im Handel erhältlichen Probenahme-Kits in Erwägung ziehen. Damit können Sie eine Bodenprobe sammeln, die Sie dann zur anschließenden Laboranalyse einschicken können.

Tipp: Unabhängig vom Bodentyp können Sie einige einfache Maßnahmen einsetzen, um Ihren Boden zu verbessern und fruchtbarer zu machen:

  • Organische Dünger streuen
  • Regelmäßig Kompost zugeben
  • Mulch verteilen, um die Erde zu schützen und zu verhindern, dass diese frei liegt.

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