Bernstein-Waldschabe
Was krabbelt denn da? Doch nicht etwa eine Kakerlake? Keine Sorge. Nicht alles, was nach diesem Schädling aussieht, ist auch einer. Denn eine Verwandte des bekannten Hygieneschädlings, die Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris), sieht der ungeliebten Kakerlake zwar verblüffend ähnlich, ist aber harmlos. Wie kann man die Insekten auseinanderhalten? Und wie verhindert man, dass Bernstein-Waldschaben ins Haus kommen?
Die schädlichen Schaben
Wer in der Wohnung eine Kakerlake sichtet, hat ein Problem. Denn wo eine Kakerlake ist, sind in der Regel unzählige andere. Sie lieben eine warme, feuchte Umgebung und lassen sich gerne in Bädern und Küchen nieder. Lebensmittel und Abfall zählen zu ihren liebsten Speisen. Außerdem können sie Krankheiten übertragen, von Magen-Darm-Infekten bis zu Hepatitis. Um Kakerlaken wieder loszuwerden, muss meistens auf ein Biozid-Produkt zurückgegriffen werden, Von Köderdosen bis Sprays gibt es verschiedene Möglichkeiten einen Schabenbefall zu bekämpfen.
Die harmlosen Schaben
Die Bernstein-Waldschabe dagegen richtet keinen Schaden an und überträgt keine Krankheiten. Sie gelangt eher zufällig ins Haus, weil sie sich vom Licht angezogen fühlt. Sie ernährt sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial und produziert daraus wertvollen Humus. Weil die Bernsteinschabe, wie sie auch genannt wird, in einem Haushalt keine passende Nahrung findet, überlebt sie auch nur wenige Tage. Ursprünglich stammt das Insekt aus Südeuropa. Seit einigen Jahren breitet es sich jedoch auch im Norden aus.
Kakerlake und Bernstein-Waldschabe unterscheiden
Wie ihr Name schon verrät, schimmert die Bernsteinschabe goldig-orange. Sie ist 10 bis 15 mm lang und hat gelblich-durchsichtige Flügel. Ihr Halsschild, das Panzer-Element hinter dem Kopf, ist bernsteinfarben und an den Rändern leicht durchsichtig. Die Fühler sind so lang wie der Körper, an den Beinen erkennt man zarte Dornen. Weibchen und Männchen können fliegen.
Kakerlake ist der Oberbegriff für verschiedene Schaben. Die Deutsche Schabe, auch oft Küchenschabe genannt, ist eine der am häufigsten in Mitteleuropa vorkommenden Arten und einer der bedeutendsten Hygieneschädllinge. Wer genau hinschaut, kann sie von der Bernstein-Waldschabe unterscheiden. Sie ist ein wenig größer und hat kräftigere Dornen an den Beinen. Das deutlichste Merkmal aber sind die zwei dunklen Längsstreifen auf ihrem Halsschild. Auch Küchenschaben können fliegen, sie nutzen ihre Flügel allerdings nur selten.
Ein weiterer prägnanter Unterschied: Während Bernsteinschaben keine Angst vor Licht haben, sondern eher davon angezogen werden, krabbeln Kakerlaken schnell ins Dunkel, sobald man den Lichtschalter anknipst.
Fünf Tipps, um Bernstein-Waldschaben fernzuhalten
Die gute Nachricht: Man muss dieses Insekt nicht bekämpfen. Aber schöner ist es natürlich schon, wenn es im Freien bleibt.
- Bernsteinschaben fliegen ins Licht. Deshalb sollte man abends die Fenster geschlossen halten, wenn die Innenräume hell leuchten. Praktisch – nicht nur bei Schaben – sind Fliegengitter.
- Duftende Kräuter, wie beispielsweise Rosmarin, Lavendel und Salbei, schrecken die Schaben ab. Ein paar Töpfe auf der Fensterbank oder der Terrasse sind also auch aus diesem Grund eine gute Idee.
- Bernstein-Waldschaben fressen abgestorbene Pflanzenreste. Am besten putzt man seine Zimmerpflanzen gut aus und entfernt heruntergefallene Blätter und Blüten.
- Auch der Komposteimer in der Küche kann die harmlosen Schaben anlocken. Deshalb ist ein Platz fern vom Fenster ratsam.
- Damit sich keine für die Schaben verlockenden Gerüche bilden, bringt man den Kompost am besten täglich nach draußen.