Mücke ist gleich Mücke? Von wegen! Weltweit gibt es etwa 3.500 verschiedene Arten von Stechmücken. In Europa sind es immerhin 100 Arten. Nur die Antarktis und einige Inseln bleiben von diesen Plagegeistern verschont.
Gefährliche Stechmücken
Während Stechmücken für einige Tierarten wichtiger Bestandteil des Speiseplans sind, für Frösche, Fische, Vögel und Fledermäuse beispielsweise, können sie für Menschen sogar zu einer gesundheitlichen Bedrohung werden. Schließlich können die kleinen Blutsauger Krankheiten und Keime übertragen. So sind sie jährlich für etwa 400.000 Todesfälle weltweit verantwortlich. Mücken ernähren sich grundsätzlich von Nektar und Pflanzensäften. Doch für die Produktion der Eier brauchen Mückenweibchen zusätzlich bestimmte Nährstoffe, die sie mit dem Blut von Menschen und Tieren aufnehmen. Weil sie von einem Wirt zum nächsten wechseln, übertragen sie immer wieder Parasiten und Krankheitserreger. Gerade in tropischen und subtropischen Gebieten sorgen sie so dafür, dass sich etwa Malaria und Zika, Dengue- und Gelbfieber verbreiten.
Lebenszyklus der Stechmücken
Ohne Wasser keine Mücken: Manche Arten legen ihre Eier auf die Wasseroberfläche, andere an trockene Orte, die früher oder später überflutet werden. Ein kleines, mit Regen gefülltes Astloch wird genauso zur Kinderstube wie ein Graben oder ein weitläufiges Überschwemmungsgebiet. Die frisch geschlüpften Larven hängen direkt unter der Wasseroberfläche und atmen über einen Schnorchel am Hinterleib. Ihre Nahrung besteht aus organischem Material, das sie aus dem Wasser fischen. Eine Mückenlarve durchwandert vier Stadien, bevor sie zur Puppe wird. Auch Puppen hängen unter dem Wasserspiegel und atmen durch Schnorchel. In ihrem Inneren verwandelt sich die Larve in eine erwachsene Stechmücke.
Drei häufige Stechmückenarten in Deutschland
Gemeine Hausmücke:
Unscheinbar, bräunlich mit grauen Flügeln und dunklen Beinen. Die Männchen sterben im Herbst, die Weibchen suchen Schutz in menschlichen Behausungen und überwintern an kühlen, feuchten Orten.
Ringelmücke:
Kräftiger, schwarz-grau mit geringelten Beinen. Die Ringelmücke teilt sich ihren Lebensraum mit der Gemeinen Hausmücke.
Überschwemmungsmücke:
Diverse Arten, wie etwa die Rheinschnake. Die Eier werden an Uferbereichen abgelegt. Überschwemmungsmücken sind nachtaktiv und stechen in der Dämmerung. Sie sterben im Herbst, die Eier aber überwintern.
