Die Einen wissen gerne genau, woher ihr Gemüse kommt, die Anderen lieben ihre üppige Sommerblumenpracht und möchten es im nächsten Jahr wieder genauso bunt blühen lassen. Und manche Hobbygärtner haben keine Lust, Jahr für Jahr Geld auszugeben für etwas, was sie auch umsonst haben können. Egal, aus welchen Gründen man sein eigenes Saatgut gewinnt, es ist nicht nur praktisch, mit diesen Tipps ist es auch ganz einfach.

Diese Pflanzen eignen sich

Von Sommerblumen, Gemüse und vielen Stauden lassen sich problemlos Samen ernten. Wichtig ist, dass man gesunde und kräftige Pflanzen auswählt. Hier stehen die Chancen gut, dass auch der Nachwuchs robust und üppig wächst. Kränkelnde, schwächliche Pflanzen dagegen bringen oft minderwertiges Saatgut hervor. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich so Krankheiten übertragen. 

Von diesen Pflanzen kann man kein Saatgut ernten

Um Samen zu produzieren, müssen die Blüten bestäubt werden. In manchen Fällen machen sich die Insekten allerdings gar nicht erst die Mühe – nämlich bei exotischen und bei gefüllten Blüten. Sterile Blüten bilden kein Saatgut aus. Auch Hybrid-Sorten lassen sich nicht über ihre Samen vermehren, sie sind nicht samenfest. Das bedeutet, dass die Nachkommen nicht unbedingt die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze haben. Hybrid-Sorten erkennt man an der Kennzeichnung „F1“.

Blumen und Stauden

Ein- und zweijährige Sommerblumen bilden, genauso wie Stauden, nach der Blüte ihre Samenstände aus. Statt die verblühte Pracht auszuputzen, lässt man also besser die eine oder andere Blüte stehen. Wenn die Samenstände trocken sind und sich bräunlich färben, ist es Zeit für die Ernte. Die Samenstände und -kapseln werden vorsichtig abgeschnitten und die Samen dann losgelöst oder herausgeschüttelt. Manche feinen Samen sitzen so locker, dass man vor der Ernte ein kleines Tütchen über die Samenstände stülpt, bevor man sie abschneidet, um die kostbare Fracht nicht zu verlieren. 

Gemüse

Manche Gemüsearten bilden Früchte aus, in denen sie ihre Samen verstecken. Dazu zählen zum Beispiel Paprika und Tomaten, Gurken und Kürbisse, Zucchini und Bohnen. Andere Gemüsearten wiederum schützen ihren Nachwuchs in einem Samenstand, der sich nach der Blüte bildet – wie etwa Möhren und Salate. Um deren Samen zu gewinnen, darf man also nicht sämtliche Exemplare ernten, sondern muss das eine oder andere zur Blüte kommen lassen. Wichtig für all diejenigen, die ihre Kürbisse, Tomaten und Co. vermehren möchten: Die Samen müssen sehr gründlich vom Fruchtfleisch gereinigt werden, bevor sie auf Papier ausgebreitet trocknen. Gerade Tomatensamen legt man am besten ein, zwei Tage in eine Schale mit Wasser, um sie von ihrer gallertartigen Schicht zu befreien.

Ob Blumen oder Gemüse: In kleinen Schälchen oder auf Papier trocknen die Samen ausgiebig, bevor sie in kleine Dosen oder Papiertütchen abgefüllt werden. Wichtig ist, die Samen kühl und trocken zu lagern, bevor sie dann Monate später ausgesät werden.

​Genau genommen bedeutet Urban Gardening städtisches Gärtnern. Wer jetzt allerdings nur Schrebergartenparzellen, Balkone und handtuchgroße Vorgärten im Kopf hat, denkt zu kurz. Erfahre hier mehr über den nachhaltigen Trend!