Die vier beliebtesten Gartenstile

Wenn es draußen stürmt und schneit, bleiben Spaten und Harke im Schuppen. Zu dieser Jahreszeit kümmert man sich lieber vom Sofa aus um die Beete und plant den Garten für das kommende Jahr. Die Stauden an der Terrasse wirken kümmerlich? Klettergerüst und Sandkiste sind nicht mehr in Gebrauch und machen Platz für Neues? Mit einem Stapel Gartenbücher auf dem Schoß und einem knisternden Feuer im Kamin kann man die Ideen nur so sprudeln lassen. Wie sieht der Traumgarten aus? Welche Bedürfnisse und Erwartungen gibt es? Und welcher Gartentyp ist der passende?

Cottage-Garten

Nostalgisch und romantisch, üppig und ein wenig verspielt, dabei auch formal und elegant: Der „Cottage Garden“ versprüht britisches Landhaus-Flair – auch jenseits der Insel. Ein absolutes Muss: Rosen. Ob als Strauchrosen in den Beeten oder als Rambler im Obstbaum, den ganzen Sommer hindurch verströmen sie ihren Duft und bezaubern mit ihren Blüten. Drumherum winden sich die überbordenden Beete, die mit Pracht- und Begleitstauden, aber auch mit Wildstauden gefüllt sind. Im typischen Cottage-Garten blühen sie in Pastelltönen, allen voran Schönheiten wie Storchschnabel und Akelei, Pfingstrose und Glockenblume. Buchsbaumhecken oder Staketenzäune halten die Beete im Zaum. In all dem Grün versteckt sich die eine oder andere lauschige Sitzgelegenheit: hier ein Liegestuhl hinter der Himbeerhecke, dort eine kleine Laube unter der Kletterrose.

Naturgarten

Es summt und brummt, es kichert und lacht: Wer einen Naturgarten anlegt, tut Mensch und Tier gleichermaßen etwas Gutes. Hier ist Platz für Schaukel und Buddelecke, aber auch für einen Totholzhaufen, in dem Igel und Kröten Unterschlupf finden. Im ökologisch wertvollen Garten dreht sich alles um die Vielfalt – die der Pflanzen wie die der Tiere. Eine bunte Mischung vorwiegend heimischer Pflanzen lockt Insekten an und blüht bis in den Herbst hinein. Eine Trockenmauer bietet nicht nur Lebensraum für Sedum und Mauerpfeffer, sondern auch für Eidechsen und Kröten. Wildsträucher, wie etwa die Kornelkirsche oder der Holunder, dienen als Sichtschutz zum Nachbarn, als Räuberhöhle für Kinder und als Futterquelle und Nistplatz für etliche Vogelarten. Ist kein Platz für einen Teich, sollte aber wenigstens eine Vogeltränke für das notwendige Nass sorgen. Auch für Obst und Gemüse in Kübeln oder Hochbeeten findet sich in einem naturnahen Garten ein Eckchen.

Mediterraner Garten

Mit dem Duft von Lavendel und Rosmarin in der Nase und der Sonne auf dem Gesicht glaubt man fast, zirpende Zikaden und das Rauschen des Mittelmeeres zu hören. Keine Frage, mit den passenden Pflanzen lässt sich selbst im hohen Norden ein mediterraner Garten anlegen. Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei sind genauso wie der Echte Lavendel auch in nördlichen Gegenden winterhart und können problemlos gepflanzt werden. Oleander, Zitronen- und Olivenbäumchen dagegen sollten besser in Kübeln auf der sonnigen Terrasse stehen, damit sie über den Winter in ein geschütztes Quartier umziehen können. Unkompliziert sind dagegen einige „Doppelgänger“: Die Weidenblättrige Birne beispielsweise sieht der Olive ähnlich, der Wacholder oder die Scheinzypresse können die empfindlichere Mittelmeerzypresse ersetzen. Und während leise ein Wasserspiel plätschert, genießt man auf der Terrasse aus Kies, Naturstein oder Terrakotta das Urlaubsflair.

Moderner Garten

Bei der Gestaltung moderner, minimalistischer Gärten gilt: Weniger ist mehr. Statt auf bunte Vielfalt setzt man hier auf klare Linien und Formen. Beete, Wege, Sitzplätze: Sie alle sind geometrisch angelegt und sprechen eine architektonische Formensprache. Pflanzen rücken als ausdrucksstarke Solisten in den Vordergrund oder halten sich als monochrome Beetbepflanzung im Hintergrund. Luftig-leichte Gräser brechen die harten Kanten von Beton, Kortenstahl oder Naturstein, leuchtende Farben setzen Akzente.